Baden-Württemberg (post-)kolonial. Geschichtswissenschaftliche und zivilgesellschaftliche Perspektiven

Baden-Württemberg (post-)kolonial. Geschichtswissenschaftliche und zivilgesellschaftliche Perspektiven

Organizer(s)
Fachbereich Geschichte, Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart; Bernd-Stefan Grewe / Johannes Großmann, Universität Tübingen; Initiative „Black History in Baden-Württemberg“
Location
Stuttgart
Country
Germany
Took place
In Attendance
From - Until
10.03.2023 - 12.03.2023
By
Dominic Scheim, Fachbereich Geschichte, Universität Konstanz; Mia Paulus, Universität Tübingen

Wie viel wusste man auf der Schwäbischen Alb und im Schwarzwald über die deutschen Kolonien? Wie verbreitet waren koloniale beziehungsweise ab 1918 kolonialrevisionistische Diskurse und Praktiken in badischen, württembergischen und hohenzollerischen Städten, Dörfern und Institutionen? In welchen gesellschaftlichen Bereichen haben sich koloniale Denkmuster erhalten? Wie läuft die Zusammenarbeit mit ehemaligen Kolonien heute ab? Diesen Fragen widmete sich die interdisziplinäre Tagung, die auch zum Ziel hatte, post-/dekolonial arbeitenden Vereinen, Initiativen und Institutionen Raum zu bieten, eigene Projekte vorzustellen sowie sich untereinander und mit der universitären Wissenschaft zu vernetzen. Mit der Einbindung jener Gruppierungen in lockere Gespräche während des sogenannten World Café versuchten die Veranstalter, das Thema nicht nur für ein Fachpublikum zu erschließen. Gleichwohl erhielten auch Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler im Rahmen der Werkstattgespräche Gelegenheit, Promotionsprojekte vorzustellen. Nicht zuletzt stellte die Tagung auch die für Historikerinnen und Historiker relevante Frage: Wie lässt sich inklusive und rassismuskritische Wissenschaft gestalten?

Nach der einleitenden Skizzierung der die Tagung motivierenden und strukturierenden Fragestellungen durch JOHANNES KUBER (Stuttgart) und einem Awareness-Input durch SAMRAWIT ARAYA (Ravensburg) und TERESA HEINZELMANN (Biberach) forderten BERND-STEFAN GREWE und JOHANNES GROSSMANN (Tübingen) in ihrem Einführungsvortrag eine begriffliche Schärfung des Kolonialismusbegriffs. Mittels der Erforschung des Kolonialen im Lokalen und Regionalen ließen sich neue Perspektiven in der Landesgeschichte eröffnen und Brücken zwischen Wissenschaft und zivilgesellschaftlichem Engagement bauen. Zuletzt führten die Referenten den Terminus des kolonialen (Dis-)Kontinuums ein. Anstatt künstliche (koloniale) Kontinuitäten zu konstruieren, solle sich die Forschung vor allem darauf konzentrieren, regionale Unterschiede und Besonderheiten herauszuarbeiten.

Der Auftakt der Tagung verlief nach dem ‚klassischen‘ Ablauf einer geschichtswissenschaftlichen Tagung und bot Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit, einen Einblick in ihre Forschungsthemen zu geben. So stellte DENNIS SCHMIDT (Hagen) in seinem Vortrag zum Themenfeld 1 den weitgefächerten Konnex zwischen Mission und Kolonialisierung her. Dafür führte er als Fallbeispiel den Mord an den beiden Steyler Missionaren Franz Xaver Nies und Richard Henle in China an. Die Geschichte der Ermordung der Missionare stellte der Referent als kolonialen Mythos heraus. Bilanzierend stellte er fest, dass die Missionen besonders in ländlichen Regionen als Vermittler des Kolonialismus fungierten. Nicht Kolonialvereine seien in großen Teilen Deutschlands ausschlaggebend gewesen für die Vermittlung kolonialer Bilder, sondern die Mission. HEIKO WEGMANN (Freiburg) referierte am Beispiel der Funktionärin Charlotte Sprandel über die Rolle der Frauen in der (württembergischen) Kolonialbewegung. GERTRUD RETTENMAIER und HILDEGARD KLENK (Mannheim) beleuchteten die zahlreichen historischen Bezüge Mannheims zur Kolonialgeschichte in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft und berichteten über die aktuellen Diskussionen über Straßennamen-Umbenennungen.

Das zweite Panel beschäftigte sich historisch mit kolonialen Wissensbeständen. FLORIAN WAGNER (Erfurt) stellte mit dem „International Colonial Institute“ (gegründet in Brüssel 1893) ein Forum der internationalen Zusammenarbeit vor, in dem auch koloniale Akteure aus Baden und Württemberg aktiv waren. THOMAS SCHUETZ (Stuttgart) untersuchte exemplarisch die Diskurse technischer und ökonomischer Experten aus dem deutschen Südwesten, denen – ähnlich wie Missionaren oder Forschungsreisenden – eine besondere Rolle für die Vermittlung von Weltbild und Stereotypen zukam. Auch Bildungsinstitutionen waren von kolonialem Gedankengut geprägte Orte. CARSTEN GRÄBEL (Tübingen), dessen Vortrag krankheitsbedingt von zwei Kollegen vorgetragen wurde, analysierte dazu die Universität Tübingen als „kolonialen Ort“. Einleitend stand die Frage „Uni Tübingen – ein kolonialer Ort?“, wobei am Ende des Vortrags das „?“ mit einem „!“ ersetzt wurde und Gräbel die nicht unwesentliche koloniale Dimension der Universität Tübingen herausstellte. Das zeigte sich etwa daran, wie zwischen 1895 und 1931 verschiedene kolonialgesinnte Rektoren die Universität prägten. Vorlesungsverzeichnisse illustrieren, dass Veranstaltungen mit kolonialem Bezug in zahlreichen Fachgebieten angeboten wurden. Insbesondere nach dem Verlust der Kolonien 1919 nahm die Zahl der Veranstaltungen mit kolonialen Themen zu, ein deutliches Indiz für den kolonialen Revisionismus in der Weimarer Republik. Auch im personellen Bereich konnte dargelegt werden, dass viele Professoren und Dozenten eine koloniale Vergangenheit als Kolonialbeamte und Expeditionsteilnehmer hatten oder in anderer Art und Weise in den ehemaligen deutschen Kolonien in Afrika wirkten. Auch die bis heute in Tübingen fortgeführte Tropenmedizin hat eine ambivalente Vergangenheit. Sie zeigte sich nicht nur in den Aktivitäten kontroverser Persönlichkeiten wie Otto Fischer und Gottlieb Olpp, sondern auch in der Bezeichnung dieses medizinischen Fachgebiets selbst. Die Tropenmedizin brachte und bringt zwar medizinischen Fortschritt – reflektiert indessen aber selten ihr koloniales Erbe und koloniale Denkmuster. Überhaupt wurde durch den Kolonialismus erst die Voraussetzung dafür geschaffen, sich mit Krankheiten zu beschäftigen, die in Mitteleuropa nicht vorkamen. Nicht nur die Medizin, sondern eine Reihe Fachrichtungen wie die Ethnologie oder Geographie entwickelten sich durch und profitierten massiv von der Kolonisierung ‚fremder‘ Weltregionen. Das koloniale Erbe zieht sich bis in die Gegenwart: So lagern bis heute Objekte kolonialen Ursprungs in universitären Sammlungen.

Die Thematik der Restitution von Kulturgütern, die im Zuge des Kolonialismus gesammelt wurden, stand im Mittelpunkt des Filmgesprächs am Freitagabend. Mittels des Filmes „If Objects Could Speak“1 nahm sich die Filmemacherin ELENA SCHILLING (Stuttgart) der Thematik der Restitution von Kulturgütern an, die im Zuge des Kolonialismus gesammelt wurden. Der Film beschäftigt sich mit einem Artefakt im Stuttgarter Linden-Museum, das 1903 in den Bestand des Museums aufgenommen wurde. Weitere Informationen waren nicht bekannt. Folglich stand die Ergründung der Provenienz des Exponates im Zentrum des Filmes, die nur unter Mühen erforscht werden konnte. In der nachfolgenden Diskussion legte die Filmemacherin die Schwierigkeiten der Restitutionen dar und verwies dabei nicht nur auf komplizierte Eigentums- und Zuständigkeitsfragen auf europäischer Seite, sondern auch darauf, dass es oftmals – wie im Filmbeispiel – völlig unklar sei, an wen Kulturgüter aus kolonialen Kontexten zurückzugeben seien. Bedenken von Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass die Kulturgüter an ihrem Ursprungsort dem Verfall preisgegeben werden könnten, entkräftete die Regisseurin überzeugend damit, dass ein Staat selbst über die Zukunft seiner Kulturgüter verfügen könne.

Mit Museen beschäftigten sich auch INA HAGEN-JESKE (Augsburg) und PHILIPP BERNHARD (Augsburg) zu Beginn der dritten Sektion. Anhand einer Sonderausstellung des Museums Ulm mit dem Titel „Wir müssen reden! Die Münster-Krippe im Meinungsstreit“2 legten sie das Konzept das antirassistischen Kuratierens nach Natalie Bayer und Mark Terkessidis dar und unterzogen die Ulmer Sonderausstellung einer kritischen Reflektion.3 Dabei konnten sie aufzeigen, dass auch in Ausstellungen mit rassismuskritischem Anspruch sehr wohl koloniales Denken reproduziert werden kann. Die Hauptkritik der Referierenden bezog sich vor allem darauf, dass an der Planung und Durchführung der Ulmer Sonderausstellung nur Personen beteiligt waren, die in der Regel selbst nicht von Rassismus betroffen sind. Dies treffe auch auf das Publikum zu. Eine Zusammenarbeit mit antirassistischen Initiativen fand aus verschiedenen Gründen nicht statt. Die Ausstellung hätte keinen Anstoß für eine kritische Selbstreflektion geboten. Zudem sei rassistische Bildsprache in Form von Gemälden aus den 1920er-Jahren reproduziert worden, wenn auch in Form eines räumlich abgegrenzten ‚Giftschranks‘. Die Referierenden attestierten der Museumsleitung abschließend zu wenig Expertise im Kuratieren einer sensiblen rassismuskritischen Ausstellung. Dennoch honorierten die Referierenden der Versuch und die damit angestoßene Versachlichung der Debatte. Für künftige Ausstellungen legten sie allen Kuratorinnen und Kuratoren die Empfehlung nahe, darauf zu achten, welche Geschichte erzählt werde, wessen Perspektiven eingenommen werden, welche Bilder auftauchen und was die Ausstellungstexte vermitteln. ALINE MISTRAL (Tübingen) und NILIMA ZAMAN (Tübingen) sprachen anschließend über das „Weißsein“ als weiße Erfindung und stellten dar, welche körperlichen und psychischen Folgen Rassismuserfahrungen – gerade auch in der kindlichen und schulischen Sozialisierung – für Schwarze haben können. Sie kritisierten, es gäbe weiterhin eine weiße Deutungshoheit und eine fehlende Anerkennung von Schwarzem Wissen.

Wie sich die Zusammenarbeit zwischen ehemaligen Kolonialstaaten und kolonisierten Ländern heute gestaltet, beleuchteten DÉOGRATIAS MARUHUKIRO (Freiburg im Breisgau) und BARBARA WAGNER (Friedrichshafen) mit ihren Vorträgen in der vierten Sektion am Beispiel der Kooperation Baden-Württembergs mit Burundi.4 Déogratias Maruhukiro zeichnete dazu die Kolonialherrschaft Deutschlands und Belgiens sowie die Genese des heutigen Staates Burundi nach. In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass die Spannungen zwischen Tutsi und Hutu, die zum Völkermord in Ruanda 1994 führten, aufgrund der Kolonialherrschaft, die auf dem Prinzip „divide et impera“ beruhte, überhaupt erst erschaffen wurden. Für diese These führte er das völlige Fehlen einer Überlieferung von ethnischen Konflikten vor dem Beginn der Fremdherrschaften an. Erst durch die Unterscheidung beider Gruppen im formellen Kolonialismus wären die Ethnien konstruiert worden. Die vermeintlichen Ethnien wurden nach rassistischem Maßstab hierarchisiert. Europäische Völkerkundler unternahmen den Versuch eine vermeintliche Fremdheit der Tutsi zu konstruieren, wodurch sie den Hutu gegenüber in allen Bereich überlegen erschienen. Die nachfolgende Bevorzugung der Tutsi in Fragen der Bildung, der Wirtschaft und der Ämtervergabe durch die belgische Kolonialherrschaft führte zu Spannungen, die für Jahrzehnte die Politik Burundis und auch Ruandas bestimmen sollten. Barbara Wagner analysierte nachfolgend den Austausch des Landes Baden-Württemberg mit dem heutigen Staat Burundi unter der Fragestellung, ob es sich dabei um eine Partnerschaft auf Augenhöhe handele oder ob auch hier noch koloniale Machtverhältnisse bestimmend seien. Insbesondere der Anspruch, dass keine Abhängigkeiten geschaffen werden sollen, wurde von Barbara Wagner als wünschenswertes Ziel positiv bewertet. Auch könnte die Zusammenarbeit dazu beitragen, den innerburundischen Konflikt sozial auf dem Wege des Handels und der Wirtschaftsförderung zu entschärfen.

Von einer weiteren Kooperation, der Namibia-Initiative des baden-württembergischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst5, berichtete WOLFGANG ZIMMERMANN (Karlsruhe) im Abschlusspanel. Die Zusammenarbeit der Landesarchive Baden-Württembergs und der National Archives of Namibia habe zum Ziel, eine Reflexion über die Form und des Inhaltes der archivalischen Quellen vorzunehmen, so dass ein neuer Blick auf die miteinander verwobene Geschichte eingenommen werden könne. Das größte Problem sei, dass die deutschsprachigen Akten des Archives aufgrund fehlender Sprachkenntnisse nicht lokal ausgewertet werden können. Aus diesem Grund wurde nach dem Start der Initiative 2020 ein Traineeprogramm aufgesetzt, das nicht nur die Vermittlung archivalischer Arbeits- und Sicherungstechniken, sondern auch die Vermittlung der deutschen Sprache zu Ziel hatte, womit lokale Zugänge zu den Aktenbeständen erreicht werden sollten. Auch die Übersetzung der noch deutschsprachigen Findmittel ins Englische wurde bereits in den Blick genommen. Ein weiteres Problem stelle die Zersplitterung der Bestände dar. So würde auch heute noch ein Teil der deutschen Kolonialakten, die mit Namibia im Zusammenhang stehen, in Berlin, Koblenz oder – aufgrund der jahrelangen Fremdherrschaft durch das Apartheidregime – in Kapstadt lagern. Mittelfristig sah der Referent hier die Digitalisierung der Bestände als Lösung an. Er merkte darüber hinaus an, dass es künftig vielleicht auch möglich werde, die oftmals in Kurrent oder Fraktur verfassten Akten mittels einer Software transkribieren zu lassen. Dadurch könne die Trias aus Sicherung, Zugänge schaffen und Vermittlung gezielter erreicht werden. Zur Frage der Besitzansprüche an Grund und Boden, die von Nachfahren der ehemaligen Kolonisten oftmals mit den Akten des Archives legitimiert werden, äußerte sich der Referent zurückhaltend, da der Umgang damit in der alleinigen Zuständigkeit des Staates Namibia liege.

Obwohl es zur ursprünglich angedachten Abschlussdiskussion mit verschiedenen Archivaren aus Baden-Württemberg aufgrund eines drängenderen Themas nicht mehr kam, schaffte es die Tagung dennoch, sich der vielschichtigen und oftmals noch sichtbaren kolonialen Vergangenheit Baden-Württembergs in Ansätzen anzunehmen. Gleichwohl konnte das Gesamtthema, dessen Weitläufigkeit und Bedeutsamkeit betreffend, nicht in Gänze ausgeführt werden. So wurde insbesondere die zentrale Rolle der Missionen im Kolonialismus nur marginal gestreift. Es wurde deutlich, dass gerade zur kolonialen Verstrickung und Bedeutung der Kirche und Mission eine eigene Tagung vonnöten wäre. Das breite Spektrum an Vorträgen bot den Ausblick, den Themenkomplex noch tiefer und interdisziplinärer zu erforschen, so dass die Tagung als Auftakt zur weiteren Behandlung des Themas verstanden werden kann. Die Ankündigung der Veranstalter, dass es künftig weitere Veranstaltungen geben wird, die sich mit bisher noch nicht festgelegten Spezialgebieten des Themenfeldes beschäftigen werden, kann deshalb mit Vorfreude aufgenommen werden. Gerade mit dieser Aussicht kann die hier behandelte Auftakttagung als Erfolg gewertet werden, da sie es nicht nur vollbrachte, den Themenkomplex anzuschneiden, sondern dabei auch Aktivistinnen und Aktivisten, Organisationen und Initiativen zu beteiligen und einen Dialog über Rassismus, Kolonialismus und Fremdheitserfahrungen zu führen.

Konferenzübersicht:

Johannes Kuber (Stuttgart): Begrüßung

Samrawit Araya (Ravensburg) / Teresa Heinzelmann (Biberach): Awareness-Input

Bernd-Stefan Grewe (Tübingen) / Johannes Großmann (Tübingen): Einführung

Sektion 1: Geschichte – Alltagskultur

Dennis Schmidt (Hagen): Das Koloniale im ländlichen Raum. Das Beispiel von Richard Henle SVD aus Stetten (Hohenzollern)

Heiko Wegmann (Freiburg im Breisgau): Charlotte Sprandel und die Württembergische Frauen-Kolonialbewegung

Getrud Rettenmaier (Mannheim) / Hildegard Klenk (Mannheim): Mannheims koloniale Verflechtungen

Sektion 2: Geschichte – Koloniale Wissensbestände

Florian Wagner (Erfurt): Von Neuenstein nach Brüssel und in die Welt. Transimperiale Akteure in Baden-Württemberg

Thomas Schuetz (Stuttgart): Technische Experten und die Wahrnehmung des „Fremden“ vor dem Hintergrund von historischen Technologietransfers

Carsten Gräbel (Tübingen): Die Universität Tübingen: ein kolonialer Ort?

Filmgespräch mit Elena Schilling (Stuttgart): „If Objects Could Speak“

Sektion 3: Gegenwart – (Post-)Koloniale Prägungen

Ina Hagen-Jeske (Augsburg) / Philipp Bernhard (Augsburg): Rassismusdebatten „vor Ort“ ausstellen. Herausforderungen postkolonialen beziehungsweise antirassistischen Kuratierens am Beispiel der Sonderausstellung „Wir müssen reden! Die Münster-Krippe im Meinungsstreit“ im Ulmer Stadtmuseum

Aline Mistral (Tübingen) / Nilima Zaman (Tübingen): Das Decodieren von Weißen Strukturen in Bildungsinstitutionen

World Café – Runde 1

AK Kolonialgeschichte Mannheim, Black Community Foundation Stuttgart, Freiburg postkolonial, Sachsen postkolonial, Lernort Geschichte Stuttgart

Sektion 4: Gegenwart – Perspektiven auf Entwicklungszusammenarbeit

Déogratias Maruhukiro (Freiburg im Breisgau): Konfliktgeschichte in Burundi als Folge des Kolonialismus. Einfluss und Auswirkungen der kolonialen Zeit auf die Konfliktgeschichte im postkolonialen Burundi

Barbara Wagner (Friedrichshafen): Perspektiven einer Partnerschaft. Blick auf eine (post)koloniale Beziehung zwischen Burundi und Baden-Württemberg auf verschiedenen Ebenen

World Café – Runde 2

BIPoC+ Feminismen∗ Tübingen, Black Visions and Voices Tübingen, EPiZ Reutlingen, Karlsruhe Postkolonial, Landesarchiv Baden-Württemberg, Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg

Werkstattgespräche

Nora Häuser (Karlsruhe): Die Verschränkung von Wissenschaft und kolonialem Engagement. Theodor Rehbock – Rektor und Begründer des Flussbau- laboratoriums am heutigen KIT

Sophie Klischat (Freiburg im Breisgau): Kolonialismus in baden-württembergischen Geschichtsschulbüchern

Niklas Kniebühler (Freiburg im Breisgau): „[…] ihre Bestimmung ist, vorzüglich Köpfe abzuschneiden, in das Herzogthum Baden einzudringen, den Schwarzwald anzuzünden […]“. Zur Darstellung französischer Kolonialsoldaten im Krieg von 1870/71 in der Freiburger Lokalpresse

Sektion 5: Gegenwart – Kolonialgeschichte und Archive

Wolfgang Zimmermann (Karlsruhe): Rethinking Archival Sources – Rewriting History

Anmerkungen:
1 Vgl. für weitere Informationen zum Film die Webseite: http://ifobjectscouldspeak.com/ (28.03.2023).
2 Vgl. die Begleitbroschüre zur Ausstellung: Stefanie Dathe / Uwe Degreif, Wir müssen reden! Die Münster-Krippe im Meinungsstreit, Ulm 2022.
3 Vgl. zum Konzept des antirassistischen Kuratierens: Natalie Bayer / Mark Terkessidis, Über das Reparieren hinaus. Eine antirassistische Praxeologie des Kuratierens, in: Natalie Bayer u.a. (Hrsg.), Kuratieren als antirassistische Praxis, Berlin 2017, S. 53–72.
4 Vgl. zu Verbindung Baden-Württembergs mit Burundi: http://sez.de/themen/partnerschaftszentrum/partnerschaften-bw-burundi (28.03.2023).
5 Vgl. zur Namibiainitiative: http://mwk.baden-wuerttemberg.de/de/kunst-kultur/namibia-initiative (29.03.2023).

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